Datenstand | 31.12.2020 |
Messgröße | Anzahl der Brandeinsätze pro Jahr in der Kategorie Vegetation |
Räumliche Abdeckung | Nordrhein-Westfalen (NRW) |
Datenquelle | IM NRW |
Fortschreibungsturnus | jährlich |
DPSIR-Indikator | Impact |
Bezug zum Klimawandel
Die veränderten klimatischen Verhältnisse führen zu einem vermehrten Auftreten von Extremwetterereignissen. Dürreperioden haben zu Folge, dass die Vegetation nicht mit ausreichend Wasser versorgt wird und somit im Wald, in Mooren oder auch an Straßenböschungen trockene Verhältnisse herrschen, welche das Entstehen und die Ausbreitung von Bränden fördern können. Auch dies kann ein erhöhtes Einsatzaufkommen bei Katastrophenschutzbehörden zur Verhinderung oder Beseitigung von Schäden zur Folge haben.
Bei der hier dargestellten Anzahl der Brandeinsätze ist zu beachten, dass nicht nach der Brandursache differenziert wird, so dass nicht abschließend gesichert ist, ob die Brände durch klimabedingte hohe Temperaturen entstanden sind und welchen Einfluss Brandstiftung hat. Grundsätzlich entstehen und verbreiten sich Brände jedoch schneller in einer durch fehlende Niederschläge und hohe Temperaturen trockenen Vegetation.
Definition und Berechnung
Neben der Anzahl der technischen Hilfeleistungen der öffentlichen Feuerwehren im Indikator 10.2 „Einsatzzahlen Wasser- und Sturmschäden“ , wird auch die Anzahl der Brandeinsätze in der Kategorie Vegetation im Gefahrenabwehrbericht des Landes NRW (IM NRW 2020) erfasst. Anhand der Anzahl der Brandeinsätze kann der Einfluss des steigenden Temperaturniveaus auf die Trockenheit der Vegetation und deren Verwundbarkeit dargestellt werden.
Für alle Zeitreihen erfolgt eine Trendberechnung nach der Methode des Umweltbundesamtes zum Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel, kurz "DAS - Methode" genannt. Die Entwicklung der Trends wird tabellarisch dargestellt. Zusätzlich wird die Veränderung über die Zeitreihe berechnet. Für eine kurze Einführung in die Trendberechnung steht ihnen die Seite zur Methodik im Serviceteil zur Verfügung.
Literatur:
IM NRW – Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen (2020): Gefahrenabwehr in Nordrhein-Westfalen. Jahresbericht 2019. www.im.nrw/system/files/media/docu_ment/file/gab2019-0412.pdf (07.10.2021).
Zeitreihe und Trend
Für die gesamte Zeitreihe (2012-2020) wurden im Mittel 3647 Brandeinsätze zur Bekämpfung von Vegetationsbränden absolviert.
Die Trendanalyse nach der "DAS - Methode" ergab einen statistisch linear ansteigenden Trend bei den Einsätzen gegen Vegetationsbrände. Dabei zeigt der Vergleich zwischen Anfangs- und Endwert der linearen Trendgeraden eine Zunahme von 3135 Brandeinsätzen.
Die Anzahl der Brandeinsätze in der Kategorie Vegetation liegt von 2012 bis 2017 auf einem relativ konstanten Niveau zwischen rund 2.500 und 3.100 Einsätzen. In den Jahren 2018 bis 2020 ist eine starke Zunahme der Brandeinsätze auf über 5.200 zu beobachten. Für den überdurchschnittlich heißen Sommer 2018 und die insgesamt trockenen Jahre 2019 und 2020 kann ein Zusammenhang mit dem Klimawandel zumindest tendenziell angenommen werden.
Mittlere Anzahl der Brandeinsätze pro Jahr
(2012-2020)Trend Mittelwert Änderung in der Kategorie Vegetation -s 3.647 +3.135 Legende Trendsymbole
Trendbeschreibung
ks steigender Trend kf fallender Trend ku Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend kn Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend kq fallender quadratischer Trend kt kein Trend Trendbewertung
+s+f+u
+n+qgünstige Entwicklung -s-f-u
-n-qungünstige Entwicklung kskfku
knkqktkeine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden Stärken des Indikators
Schwächen des Indikators
Weiterentwicklung des Indikators
Datenquellen / Ergänzungen