Datenstand | 31.12.2020 |
Messgröße | Beginn der Apfelblüte, Tag im Jahr |
Räumliche Abdeckung | Nordrhein-Westfalen (NRW) |
Datenquelle | Deutscher Wetterdienst (DWD) |
Fortschreibungsturnus | jährlich |
DPSIR-Indikator | Impact |
Bezug zum Klimawandel
Durch die im Frühjahr immer früher und immer stärker ansteigenden Temperaturen verändern sich auch die jahreszeitlichen Entwicklungen in der Pflanzenwelt. Das Beobachten der jahreszeitlichen Entwicklungsphasen verschiedener Schlüsselpflanzen wird unter dem Begriff der Phänologie zusammengefasst. Mit Hilfe von systematischen phänologischen Beobachtungen - hier das Eintreten der Apfelblüte als Zeiger für den Beginn des Vollfrühlings - können klimatische Veränderungen und ihr Einfluss auf die Entwicklung von Pflanzen und Ökosystemen ermittelt werden. Anders als direkte Temperaturmessungen spiegelt die Phänologie also eine Reaktion der Natur auf ihre Umwelt wieder. Daher ist sie ein wichtiger und besonders sensitiver Bioindikator für den Klimawandel.
Definition und Berechnung
Die Apfelblüte zeigt den Eintritt des sogenannten Vollfrühlings an. Als Indikator wird der Blühbeginn der Apfelblüte (Kalendertag) als Gebietsmittel für NRW verwendet. Das Gebietsmittel für NRW wird als Mittelwert aus den Daten der Jahresmelder der phänologischen Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für NRW berechnet. Die Ergebnisse der systematischen phänologischen Datenerhebung der Apfelblüte des Deutschen Wetterdienstes werden in der Abbildung dargestellt, die auf etwas unter 80 Stationsmeldungen in NRW beruhen.
Für alle Zeitreihen erfolgt eine Trendberechnung nach der Methode des Umweltbundesamtes zum Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel, kurz "DAS - Methode" genannt. Die Entwicklung der Trends wird tabellarisch dargestellt. Zusätzlich wird die Veränderung über die Zeitreihe berechnet. Für eine kurze Einführung in die Trendberechnung steht ihnen die Seite zur Methodik im Serviceteil zur Verfügung.
Zeitreihe und Trend
In der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020) fängt die Apfelblüte im Mittel am 113. Tag im Jahr (23. April) an. Im Vergleich mit der ersten verfügbaren Klimanormalperiode (1951-1980), die über einen mittleren Beginn der Apfelblüte am 124. Tag im Jahr (04. Mai) verfügt, hat sich der Beginn um 11 Tage nach vorne verschoben.
Während der gesamten Zeitreihe (1951-2020) liegt der mittlere Beginn der Apfelblüte beim 119. Tag im Jahr (29. April). Die Trendanalyse nach der "DAS - Methode" ergibt für die gesamte Zeitreihe einen signifikant linearen Umkehrtrend (n), der n-förmig zunächst ansteigt, also hier nach einem leicht früheren Bühbeginn einen späteren Blühbeginn abzeichnet, um dann wieder verstärkt abwärts in Richting früherer Blühzeitpunkte zu gelangen. Der Vergleich des Anfangswertes mit dem Endwert der Terndline ergibt einen signifikanten Rückgang beziehungsweise Verschiebung zum Jahresbeginn um 17 Tage.
Die Betrachtung der gesamten Zeitreihe zeigt für das Auftreten dieser phänoloigschen Phase den für Klimagrößen typisch, stark variierenden Verlauf von witterungsgeprägten Ereignissen. Selbst in "kühleren" Jahen der lezten 30 Jahre, wie 1996, 2001 und 2005, hat die Apfelblüte in Nordrhein-Westfalen noch vor dem 4. Mai (124. Tag im Jahr) begonnen - also dem Mittelwert der als Referenzperiode bezeichneten Klimanormalperiode 1961 bis 1990. Darüber hinaus war 2014 das erst Jahr der Messreihe, in dem die Apfelblüte in Nordrhein-Westfalen bereits vor dem 100. Tag im Jahr, dem 10. April, begann. 2020 der Apfel in Nordrhein-Westfalen ebenfalls vor diesem Tag mit seiner Blüte.
Zeitreihe in Tag im
Jahr (1951-2020)Trend Mittelwert Änderung Beginn der Apfelblüte ku 119 -17 Klimanormalperiode
in Tag im Jahr1951-
19801961-
19901971-
20001981-
20101991-
2020Beginn der Apfelblüte 124 124 121 117 113 Legende Trendsymbole
Trendbeschreibung
ks steigender Trend kf fallender Trend ku Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend kn Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend kq fallender quadratischer Trend kt kein Trend Trendbewertung
+s+f+u
+n+qgünstige Entwicklung -s-f-u
-n-qungünstige Entwicklung kskfku
knkqktkeine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden Stärken des Indikators
Schwächen des Indikators
Weiterentwicklung des Indikators
Datenquellen / Ergänzungen